In einer Reaktion auf die geplanten DNS-Sperren wurde von einer Satireseite die Vorschaltung einer nachgemachten Sperrseite für eigene Seiten angeboten. Nun hat das Innenministerium die Seite entfernen lassen, angeblich weil die unerlaubterweise das Logo des Ministerium verwendet wurde.
Dies geschah nicht auf dem üblichen Weg (Betreiber anschreiben), sondern direkt über den Provider, dem nahegelegt wurde dem Kunden unverzüglich "freiwillig" zu kündigen.
Wenn das hier schon so schnell klappt (innerhalb weniger Minuten war die Seite aus dem Netz), warum soll das nicht auch bei KiPo funktionieren? Wofür die DNS-Sperren?
Ich zitiere mal aus der Webseite von Partoffelpunk selbst:
“Leider wurde aber mein Hoster nach eigenen Angaben vom BMI ‘gebeten’, mir diese Domain unverzüglich ‘freiwillig’ zu kündigen.”
Also so wie ich das sehe, behauptet lediglich der Hoster, dass er angeblich vom BMI gebeten wurde. Weder hat er das seinem Kunden gegenüber schriftlich bisher bestätigt noch hat das BMI das getan. Jetzt stelle ich mir eine Frage. Was passiert, wenn nachher rauskommt, dass das BMI gar nicht darum ‘gebeten’ hat, die Seite zu löschen, sondern eventuell lediglich nur darum gebeten hat, die in ihren Augen unrechtmäßige Verwendung ihres Logos zu unterbinden.
Das wäre ja keine Sperrung oder Zensur, denn das würde auch die Firma adidas machen. Also an alle Euch, die Ihr grade auf dem BMI rumhackt. Was ist, wenn das BMI gar nicht um Löschung gebeten hat, sondern nur um Entfernung der in ihren Augen begangenen Urheberrechtsverletzung?
Ich sage nur eines: Wikileaks.de
“Die bösen Behörden haben Wikileaks.de abgeschaltet!”, hiess es da so schön. Und am Ende war es Reppe, der verpennt hat, dass Beasts Associated ihm zum 31.03.09 gekündigt hatte.
Es wäre vielleicht mal ratsam, bevor man immer wieder solche Lawinen lostritt, abzuwarten, bis belastbare Beweise vorliegen.
Ich bin ein ganz klarer Gegner von Internetzensur, das sei angemerkt, aber solange ein Hoster bisher nur am Telefon behauptet, er wäre von irgendwem angeblich um irgendwas angeblich unter Androhung einer angeblichen Sanktion gebeten worden, ist das für mich eher ne Ausrede des Hosters, um einen unliebsamen Kunden loszuwerden.
Soll der Hoster bitte schriftlich Partoffelpunk bestätigen, dass das BMI ihn aufgefordert hat, die Domain zu kündigen. Wenn das so stimmt, dann kann er das ja machen. Andernfalls hätte Partoffelpunk Ansprüche wegen Vertragsverletzung. Und wenn der Hoster dieses Dokument beibringt, dann dürft Ihr weiterprügeln.